Das Ziel und der Gewinn einer Kleingruppe besteht in zwei wesentlichen Elementen:
Nicht der Leiter sondern alle Teilnehmer gemeinsam sind für diese Entwicklung verantwortlich. Der Leiter stellt lediglich einen sicheren Raum und Rahmen für diese Entwicklung bereit.
Folgende drei Elemente sollte jeder Teilnehmer einbringen um diese Entwicklung zu fördern:
Wenn jeder das tut, wird dies gesunde Beziehungen und geistliches Wachstum fördern. Wir können einander zudem helfen indem wir uns gegenseitig immer wieder folgende drei Fragen stellen.
Geistliches Wachstum ist eine Bewegung. Jeder Schritt vorwärts ist Wachstum und Fortschritt. Wir wollen immer gleich die grossen Schritte tun, doch die kleinen Schritte sind ebenso wichtig und Wert gefeiert zu werden. Die meisten unserer Schritte sind klein, aber dennoch vorwärts.
5 Elemente die wir aus den vielen Geschichten von Menschen immer wieder heraushören, welche ihr geistliches Wachstum gefördert haben:
Geistliches Wachstum ist eine Reise und während wir unsere Erlebnisse und Erfahrungen mit anderen teilen, können wir einander auf dieser Reise helfen. Und wir können unser Wachstum an den Erfahrungen anderer und deren Umgang damit messen.
In folgenden drei Bereichen zu wachsen ist das Ziel von geistlichem Wachstum:
Es ist einfach bei "geistlichem Wachstum" an Dinge zu denken wie "das Halten von biblischen Regeln". Aber das ist nicht der Massstab den Jesus ansetzte. Bei geistlichem Wachstum geht es um BEZIEHUNG.
Woran messe ich mein geistliches Wachstum? Antwort: An meiner wachsenden Liebe zu Gott und zu meinen Mitmenschen. Und die Mitmenschen werden an mir dieses Wachstum feststellen und sich freuen.
Galater 5.6 "Das einzige, was zählt, ist der Glaube – ein Glaube, der sich durch tatkräftige Liebe als echt erweist."
Zu lieben scheint im ersten Moment einfacher zu sein als das Halten einer lange Liste von Geboten. Doch schnell merken wir, dass Liebe herausfordernder ist, weil sie mich mit meinem Nächsten verbindet. Sie bringt mich zu der Frage: "Was fordert Liebe von mir?"
Lukas 10.29 - Der Gesetzeslehrer wollte sich rechtfertigen, und sagte zu Jesus: "Wer ist mein Nächster?" Jesus erzählte ein Gleichnis ... 36 und fragte dann: "Was meinst du, wer von diesen dreien ist dem der unter die Räuber gefallen ist der Nächste gewesen?" Der Gesetzeslehrer antwortete: "Der die Barmherzigkeit an ihm übte." Jesus aber sprach zu ihm: "Geh hin und handle du ebenso!"
Es gibt eine Fähigkeit die jeder gute Leiter entwickeln sollte. Es ist die Fähigkeit gute und effektive Fragen zu stellen.
So tat es auch Jesus. Ihm wurden viele Fragen gestellt und er gab nur zu ganz wenigen dieser Fragen eine direkte Antwort. Anstelle von schnellen Antworten stellte er selbst Fragen zurück. Warum beantwortete Jesus Fragen mit neuen Fragen? Dies tat er nicht, weil er die Antworten nicht kannte, sondern er wählte diesen Weg um einen tieferen Einfluss in den Leben seiner Zuhörer zu hinterlassen.
Warum sind Fragen so kraftvoll?
Gute Fragen verbinden uns mit der anderen Person und decken Dinge auf die vorher verborgen waren. Gute Fragen sind Herzensfragen. Sie interessieren sich für das Gegenüber.
Man kann lernen gute Fragen zu stellen.
Auf diesem Weg wird die Person zu Antworten und Lösungen kommen die sie annehmen und umsetzen kann. Sie wird mit dem Gefühl eines guten Gespräches von dir gehen und mit dem Gefühl wirklich angehört und verstanden worden zu sein.
Eine Kleingruppe kann mit gewissen Themen die auftreten schnell überfordert sein. Was tun? Wie gehen wir als Leiter einer Kleingruppe damit um? Wo sind die Chancen und wo die Grenzen einer Kleingruppe im Begleiten von Personen?
Es gibt vier Ebenen der Seelsorge und jede hat ihre Grenzen und Chancen:
Jede Ebene kann und soll nicht die Aufgaben der anderen Ebene übernehmen. Jede Ebene in sich hat aber trotzdem zu jedem Zeitpunkt ihre Aufgaben und ihre Chancen im Prozess. So hat die Kleingruppe keine seelsorgerliche noch eine therapeutische Verantwortung, sehr wohl aber ist sie für Ermutigung, Trost und Freundschaft der richtige Ort. Ein Arzt, Therapeut oder Seelsorger wiederum kann einer Person nie das geben, was eine Kleingruppe geben kann. So hat jede Ebene ihre Chancen und ihre Grenzen, und wir sollten dies im Auge behalten um nicht ein Durcheinander zu schaffen.
In Kleingruppen treten unterschiedliche Themen auf. Der Leiter sollte sich beim Zuhören im Klaren sein, welches Hilfsangebot am ehesten der aktuellen Situation des Hilfesuchenden entspricht. Die Herausforderung für den Helfer liegt darin, dass er nicht diejenige Hilfe einsetzt, die ihm am meisten liegt, sondern diejenige, die der Hilfesuchende tatsächlich braucht. Hier zeigen sich dann eventuell auch Grenzen, die eine Ergänzung durch andere Helfer oder Angebote nötig machen.
Wir definieren einmal vier Grundarten der Hilfe: